Foto: Alina Droege
11. März 2018
Das Licht des Lebens
Und wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit jeder, der glaubt, in ihm ewiges Leben hat. Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird. Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er nicht an den Namen des einzigen Sohnes Gottes geglaubt hat. Denn darin besteht das Gericht: Das Licht kam in die Welt, doch die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Taten waren böse. Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden. Wer aber die Wahrheit tut, kommt zum Licht, damit offenbar wird, dass seine Taten in Gott vollbracht sind.
Gedanken zum Text
Das Sonntagsevangelium von Johannes ist klar und unmissverständlich. Nur durch Jesus Christus können wir erlöst werden. Wer an Jesus als Gottes Sohn glaubt, wird nicht gerichtet. Wer dies nicht tut, ist dem Bösen nahe. Unser Licht im Leben finden wir nur über Jesus Christus. Wow, das sind Glaubensaussagen, mit denen wir uns in der katholischen Kirche zum Teil schwer tun. Denn in den letzten Jahrzehnten ist bei uns aus meiner Sicht der Glaube an Jesus Christus als Gottes Sohn und als der Weg der Wahrheit kaum noch deutlich thematisiert. Vielmehr verlieren wir uns in "traditionellen" Floskeln, die aber nicht mehr die Menschen erreichen. Zugegeben, die Aussagen im Evangelium provozieren gerade in der heutigen Zeit den Widerspruch. Solche eindeutigen unmissverständlichen Aussagen wollen wir nicht hören, weil uns wichtig ist, dass es immer verschiedene Optionen und Wahrheiten gibt. Dies verstehe ich und mir geht es auch so, dass mir eine Offenheit und Vielfalt wichtig ist. Aber was mache ich dann mit einem Evangeliumstext von Johannes, der kein "Wenn und Aber" kennt? Vielleicht ist es gut, das Wort Gottes wirken zu lassen und ihm zu vertrauen; müssen sich denn Klarheit und Offenheit widersprechen?