01. April 2018
Auferstehung Jesus Christus
Am ersten Tag der Woche kam Maria von Magdala frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen war. Da lief sie schnell zu Simon Petrus und dem anderen Jünger, den Jesus liebte, und sagte zu ihnen: Sie haben den Herrn aus dem Grab weggenommen und wir wissen nicht, wohin sie ihn gelegt haben. Da gingen Petrus und der andere Jünger hinaus und kamen zum Grab; sie liefen beide zusammen, aber weil der andere Jünger schneller war als Petrus, kam er als Erster ans Grab. Er beugte sich vor und sah die Leinenbinden liegen, ging jedoch nicht hinein. Da kam auch Simon Petrus, der ihm gefolgt war, und ging in das Grab hinein. Er sah die Leinenbinden liegen und das Schweißtuch, das auf dem Haupt Jesu gelegen hatte; es lag aber nicht bei den Leinenbinden, sondern zusammengebunden daneben an einer besonderen Stelle. Da ging auch der andere Jünger, der als Erster an das Grab gekommen war, hinein; er sah und glaubte. Denn sie hatten noch nicht die Schrift verstanden, dass er von den Toten auferstehen müsse. Dann kehrten die Jünger wieder nach Hause zurück. Die Erscheinung Jesu vor Maria von Magdala Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Während sie weinte, beugte sie sich in die Grabkammer hinein. Da sah sie zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, den einen dort, wo der Kopf, den anderen dort, wo die Füße des Leichnams Jesu gelegen hatten. Diese sagten zu ihr: Frau, warum weinst du? Sie antwortete ihnen: Sie haben meinen Herrn weggenommen und ich weiß nicht, wohin sie ihn gelegt haben. Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich um und sah Jesus dastehen, wusste aber nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast! Dann will ich ihn holen. Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich um und sagte auf Hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister. Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott. Maria von Magdala kam zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen. Und sie berichtete, was er ihr gesagt hatte.
Gedanken zum Text
Das Leben ist stärker als der Tod. Christus ist auferstanden! Das ist das österliche Bekenntnis, das Fundament unseres Glaubens. Wir feiern das vom Gründonnerstag an, über den Karfreitag zum Ostermorgen hin. Maria von Magdala, von der wir im Evangelium hören, ist eine große Zeugin dieser Botschaft. Bei einer Fahrt nach Rom mit 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Katholischen Jugendagentur Leverkusen, Rhein-Berg, Oberberg bin ich zum ersten Mal in der Kirche San Giovanni dei Fiorentini in der Nähe des Tiber gewesen. Dort, vorne links neben dem Hauptaltar ist ein Bild, mit der Szene, die wir heute im Evangelium des Ostertages hören. Maria von Magdala kommt als erste zum leeren Grab. Suchend, fragend, zögernd ist sie da und kann nicht verstehen, was passiert ist. Sie erkennt Jesus erst, als er sie ganz persönlich anspricht und mit ihrem Namen ruft. Festhalten kann sie ihn nicht, bleibt aber von dieser Begegnung berührt und geht und verkündet: "Ich habe den Herrn gesehen. Und sie richtete aus, was er ihr gesagt hatte" (Joh 20, 18). Das Leben ist stärker als der Tod". Jesus, der am Kreuz gestorben ist, lebt. Das ist die Kernbotschaft des Christentums. Für uns ist er den Weg gegangen, vom Kreuz zur Auferstehung, vom Tod zum Leben. So schenkt er uns echte Freiheit. In der Kirche in Rom, wird das Andenken an Maria von Magdala hochgehalten. Die Ikone vom Ostermorgen und eine Reliquie zeigen, dass sie in aller Trauer zum Grab ging, das sie das Wort Jesu annahm und dann losging und diese Erfahrung verkündete. Ostern bringt uns auf die Beine! Maria von Magdala geht, um zu verkünden, Petrus und Johannes laufen zum leeren Grab, zwei der Jünger gehen von Jerusalem weg nach Emmaus und wieder zurück. Die Osterbotschaft hat seitdem immer wieder Menschen in Bewegung gesetzt. Sie haben diese Botschaft in Wort und Tat in ihrer Zeit verkündet. Beim Weltjugendtag in Krakau hat Papst Franziskus den Jugendlichen zugerufen: "Die Zeit, die wir heute erleben, braucht keine Sofa-Jugendlichen, sondern junge Menschen mit Schuhen, noch besser: mit 'Boots' an den Füßen ... Die Geschichte verlangt heute von uns, dass wir unsere Würde verteidigen und nicht zulassen, dass andere über unsere Zukunft entscheiden. Darum, lieber Freund, liebe Freundin, lädt Jesus dich heute ein, er ruft dich, deine Spur im Leben zu hinterlassen, eine Spur, die die Geschichte kennzeichnet, die deine Geschichte und die Geschichte vieler kennzeichnet". Maria von Magdala wurde mit ihrem Namen gerufen. Sie hat sich persönlich ansprechen und ermutigen lassen. Sie und die vielen anderen, die die Osterbotschaft in ihrem Leben bezeugt haben, machen heute Mut, uns von Christus ansprechen zu lassen und Spuren im Leben zu hinterlassen. Spuren, die von Gottes Nähe erzählen, Spuren, die ein großes Ja zum Leben sind, Spuren, die die Würde jedes Menschen hochhalten - Österliche Spuren in unserer Zeit.