21. Mai 2023
Abschied
Dies sprach Jesus. Und er erhob seine Augen zum Himmel und sagte: Vater, die Stunde ist gekommen. Verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrlicht! Denn du hast ihm Macht über alle Menschen gegeben, damit er allen, die du ihm gegeben hast, ewiges Leben schenkt. Das aber ist das ewige Leben: dass sie dich, den einzigen wahren Gott, erkennen und den du gesandt hast, Jesus Christus. Ich habe dich auf der Erde verherrlicht und das Werk zu Ende geführt, das du mir aufgetragen hast. Jetzt verherrliche du mich, Vater, bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, bevor die Welt war! Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. Sie gehörten dir und du hast sie mir gegeben und sie haben dein Wort bewahrt. Sie haben jetzt erkannt, dass alles, was du mir gegeben hast, von dir ist. Denn die Worte, die du mir gabst, habe ich ihnen gegeben und sie haben sie angenommen. Sie haben wahrhaftig erkannt, dass ich von dir ausgegangen bin, und sie sind zu dem Glauben gekommen, dass du mich gesandt hast. Für sie bitte ich; nicht für die Welt bitte ich, sondern für alle, die du mir gegeben hast; denn sie gehören dir. Alles, was mein ist, ist dein, und was dein ist, ist mein; in ihnen bin ich verherrlicht. Ich bin nicht mehr in der Welt, aber sie sind in der Welt und ich komme zu dir.
Gedanken zum Text
Jesus erahnt, dass seine Stunde gekommen ist. Es ist die Stunde des Abschieds. In dieser wendet er sich an seinen Vater und betet. Er hält fest, dass er seinen Auftrag erfüllt und den Jüngern den Vater kundgetan hat. Er beschreibt, wie er mit den Jüngern zusammen in Gott verbunden ist. Sie sind in der Gemeinschaft mit Gott. Diese Verbindung ist ewiges Leben. So sind auch wir im Glauben an die Person Jesu Christi hineingenommen in den Bund mit Gott. Wenn wir uns dies stärker vor Augen führen, dürfen wir erkennen, dass wir stets gehalten sind. Wir fallen niemals ins Bodenlose. Selbst in unserer Stunde des Abschieds aus diesem Leben darf uns die Gewissheit zuteilwerden, dass die Gemeinschaft mit Gott das irdische Leben überdauert. Als äußeres Zeichen dieser Verbindungslinie halten Menschen in ihrer Sterbestunde gerne das kleine Kreuz eines Rosenkranzes fest. Es ist ein hoffnungsfrohes Symbol. Dies festzuhalten bringt zum Ausdruck: Ich strecke mich nach der Geborgenheit Gottes aus und weiß mich in ihm geborgen.