02. August 2020
5 + 2 = 5.000 + X Rest: 12
Als Jesus das hörte, zog er sich allein von dort mit dem Boot in eine einsame Gegend zurück. Aber die Volksscharen hörten davon und folgten ihm zu Fuß aus den Städten nach. Als er ausstieg, sah er die vielen Menschen und hatte Mitleid mit ihnen und heilte ihre Kranken. Als es Abend wurde, kamen die Jünger zu ihm und sagten: Der Ort ist abgelegen und es ist schon spät geworden. Schick die Leute weg, damit sie in die Dörfer gehen und sich etwas zu essen kaufen! Jesus aber antwortete: Sie brauchen nicht wegzugehen. Gebt ihr ihnen zu essen! Sie sagten zu ihm: Wir haben nur fünf Brote und zwei Fische hier. Er antwortete: Bringt sie mir her! Dann ordnete er an, die Leute sollten sich ins Gras setzen. Und er nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, sprach den Lobpreis, brach die Brote und gab sie den Jüngern; die Jünger aber gaben sie den Leuten und alle aßen und wurden satt. Und sie sammelten die übrig gebliebenen Brotstücke ein, zwölf Körbe voll. Es waren etwa fünftausend Männer, die gegessen hatten, dazu noch Frauen und Kinder.
Gedanken zum Text
Im Mathematikunterricht würde jetzt wohl das X ermittelt werden. Das wären dann -4.993. Allerdings geht diese Rechnung im Falle der Speisung nicht auf. Denn das X sind die nicht definierte Personenanzahl Frauen und Kinder. Auch diese Personen sind satt geworden. Mehr noch: Es gab einen Rest von 12 vollen Körben. Wie ist das nur möglich gewesen? Ein wichtiges Detail ist hier das Teilen. Die Menschen teilen das, was sie haben und durch diese Zutat ist es möglich, satt zu werden. Und die restlichen Stücke Brot?! Wer kennt es nicht. Ihr seid auf einer Feier und der Kuchen wird immer leerer. Die meisten teilen es so lange, bis es nicht mehr geht, nur um nicht das letzte Stück zu essen. Es könnte ja noch wer anderes etwas haben wollen oder es sieht gierig aus, wenn das ganze Stück genommen wird. Welche Beweggründe auch immer dahinterstehen, es sorgt dafür, dass jede*r etwas abbekommen kann. So war es auch bei dem Essen mit Jesus. Alle haben Rücksicht auf die anderen genommen und somit dafür gesorgt, dass alle etwas zu Essen haben.
Aktuell ist die Covid-19-Pandemie in aller Munde. Doch es wird eine Todesursache hingenommen. Tag für Tag. Der Hunger ist in vielen Ländern die verbreitetste Todesursache. Auf der anderen Seite gibt es Länder, bei denen tonnenweise Essen weggeschmissen wird, weil die Gurke nicht ganz gerade oder die Banane einzeln ist. Ein Freund aus Kenia berichtete mir, dass sie sich aktuell aussuchen können ob sie arbeiten gehen und dadurch an Covid-19 erkranken oder eben zu Hause bleiben, sie dann wegen der fehlenden Einnahmen verhungern müssen. Die meisten entscheiden sich dafür arbeiten zu gehen. Wir hingegen sitzen mit Kaffee und Brötchen im Homeoffice, lesen diesen Text, haben weder Geldsorgen noch Hungersnot und sind kurz bedrückt über die Realität.
Wäre es nicht schön, wenn wir uns auf die Speisung Jesu zurückbesinnen und die Mittel, die wir haben gerecht verteilen würden? Ihr denkt euch bestimmt: Aber ich als einzelne Person kann doch gar nichts machen, ich habe nicht die Kräfte, die Jesus damals hatte, das muss von der Politik gelöst werden und ich schmeiße ja eh nicht viel weg.
Doch das ist nicht so. Wenn jeder Einzelne etwas gegen diese Schere - egal ob Hunger, Armut, Rassismus, Antisemitismus, Klimawandel oder ähnliches - unternimmt, dann werden aus vielen einzelnen Personen eine ganze Gruppe – vielleicht ja sogar die Weltbevölkerung.
Hier könnt ihr der Hunger auf der Welt im Vergleich sehen: https://www.welthungerhilfe.de/hunger/welthunger-index/