18. Februar 2018
Vierzig Tage
Und sogleich trieb der Geist Jesus in die Wüste. Jesus blieb vierzig Tage in der Wüste und wurde vom Satan in Versuchung geführt. Er lebte bei den wilden Tieren und die Engel dienten ihm. Die Ansage des Evangeliums nachdem Johannes ausgeliefert worden war, ging Jesus nach Galiläa; er verkündete das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt an das Evangelium!
Gedanken zum Text
Kurz und knapp berichtet Markus in seinem Evangelium vom Weg Jesu in der Wüste. "Dort blieb Jesus vierzig Tage lang" (Markus 1, 12). Die 40 ist in der Bibel eine besondere Zahl, sie steht für einen besonderen Zeitabschnitt, bevor etwas Neues beginnt. Vierzig Jahre ist das Volk Israel in der Wüste, bevor es in das verheißene Land einzieht. Vierzig Tage ist Mose auf dem Sinai, bis er die Gebote Gottes erhält. Vierzig Tage ist Jesus in der Wüste, bevor er in der Öffentlichkeit auftritt. In der Wüste wird er in Versuchung geführt und überwindet sie. Die wilden Tiere und die Engel zeigen, dass von ihm Frieden ausgeht.
Auch die Kirche kennt daher vierzig Tage der Vorbereitung auf das höchste Fest, auf Ostern. Der Aschermittwoch und das Aschenkreuz sind der Auftakt in diese besondere Zeit. "Bekehrt euch und glaubt an das Evangelium", heißt einer der beiden Sätze bei der Auflegung des Aschenkreuzes. Ein kurzer und klarer Satz und ein kleines äußeres Zeichen, das auf einen inneren Weg hinweist. Jesus war in der Wüste und kennt das Ringen, er hat es bestanden, auch für uns. Auch in unsere Wüsten und unser Ringen, soll sein Frieden kommen.
Die vierzig Tage der Fastenzeit können für uns eine Art Auszeit sein, die uns jedes Jahr angeboten wird. Zeit für das Hören auf Gottes Wort, für Stille und Gebet, eine besondere Zeit der Erneuerung und Vertiefung des Glaubens. Das kann unseren Blick freimachen, um uns mit neuem Vertrauen auf Gott einzulassen. Fasten, Gebet und Almosen geben, gehören besonders in diese Tage (Matthäus 6). Sie können uns wieder näher zu Gott und zum Mitmenschen bringen: "Das ist ein Fasten, wie ich es liebe: die Fesseln des Unrechts zu lösen, die Stricke des Jochs zu entfernen, die Versklavten freizulassen, jedes Joch zu zerbrechen, an die Hungrigen dein Brot auszuteilen, die obdachlosen Armen ins Haus aufzunehmen, wenn du einen Nackten siehst, ihn zu bekleiden und dich deinen Verwandten nicht zu entziehen. Dann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte" (Jesaja 58). Wer sich auf Gott einlässt, muss nicht Angst haben, im Leben etwas zu verpassen, sondern darf erfahren, dass Gott uns alles schenkt. Deshalb lädt uns die Kirche jedes Jahr zu den 40 Tagen der Fastenzeit ein, um dann Tod und Auferstehung Jesu zu feiern. Eine Auszeit, die gut tut und auf Ostern, das Fest des Lebens vorbereitet.